Gefangenschaft & Prozesse

Die Gefangenschaft 

Eines der düstersten Kapitel von jeanne D´Arc in ihrem Leben war zweifellos ihre Gefangenschaft, die sie während des Hundertjährigen Krieges erlebte. 
Im Mai 1430 geriet Jeanne d'Arc während der Schlacht von Compiègne in einen Hinterhalt und wurde von den Burgundern gefangen genommen. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits eine Symbolfigur und eine gefürchtete Gegnerin der englischen Besatzer und ihrer Verbündeten. Ihre Gefangennahme markierte einen entscheidenden Moment im Konflikt zwischen England und Frankreich. Nach ihrer Gefangennahme wurde Jeanne d'Arc in das Schloss von Beaurevoir in der Picardie gebracht, wo sie unter strenger Bewachung stand. Ihre Gefangenschaft war von Isolation und Unsicherheit geprägt. Sie wurde von ihren Gefängniswärtern streng bewacht und hatte nur begrenzten Kontakt zur Außenwelt. Dies war eine schwierige Zeit für Jeanne, da sie von ihren Mitstreitern und ihrem königlichen Schützling, Karl VII., getrennt war.

Während ihrer Gefangenschaft wurde Jeanne d'Arc in die Hände verschiedener Adliger übergeben, darunter der Herzog von Burgund und schließlich der englische Herzog von Bedford. Diese politischen Intrigen und Machtkämpfe führten zu Unsicherheit und Gefahr für ihr Leben. Obwohl dieser Abschnitt ihres Lebens von Dunkelheit geprägt war, blieb Jeanne d'Arc standhaft und behielt ihren Glauben und ihre Überzeugungen bei. Sie verlor nie den Mut und die Hoffnung auf ihre Befreiung und die Fortsetzung ihrer Mission.

Die Gefangenschaft von Jeanne d'Arc sollte schließlich zu ihrem Prozess und ihrer Verurteilung führen, was ein weiteres düsteres Kapitel in ihrer Geschichte darstellte. 

Der Prozess

Jeanne d'Arc wurde im Jahr 1430 von den Burgundern, die Verbündete der Engländer waren, während der Schlacht von Compiègne gefangen genommen. Ihr Ruf als militärische Anführerin und Befreierin Frankreichs hatte sie zu einer Bedrohung für die englischen Besatzer gemacht, und ihre Gefangennahme wurde von ihren Feinden gefeiert.
Nach ihrer Gefangennahme wurde Jeanne in das Schloss von Beaurevoir gebracht, wo sie unter strenger Bewachung stand. Es sollte nicht lange dauern, bis sie in die Hände der englischen Verbündeten und des Herzogs von Burgund fiel. Der Herzog von Burgund übergab Jeanne an die englische Kirche, und ihr Prozess begann in Rouen.
Der Prozess von Jeanne d'Arc war von politischen Intrigen und religiösem Konflikt geprägt. Sie wurde beschuldigt, Ketzerei und Häresie begangen zu haben, da sie behauptet hatte, göttliche Visionen zu haben und von Gott beauftragt worden war, Frankreich zu befreien. Die englischen und burgundischen Behörden sahen in ihren Ansprüchen eine Bedrohung für ihre Macht und Autorität. Der Prozess von Jeanne d'Arc begann am 9. Januar 1431 und dauerte mehrere Monate. Sie wurde vor ein kirchliches Gericht gestellt und mit schweren Anschuldigungen konfrontiert. Trotz ihrer jungen Jahre zeigte sie erstaunliche Standhaftigkeit und Entschlossenheit während der Verhandlungen.
Während des Prozesses wurde Jeanne d'Arc intensiv verhört und unter Druck gesetzt, ihre göttlichen Visionen als Werke des Teufels zu verurteilen. Trotz physischer und psychischer Folter blieb sie ihren Überzeugungen treu und weigerte sich, ihre Visionen zu verleugnen. Ihre standhafte Haltung machte sie zu einer beeindruckenden Figur, die Bewunderung und Respekt verdiente. Am 30. Mai 1431 wurde Jeanne d'Arc für schuldig befunden und verurteilt. Sie wurde wegen Ketzerei und Häresie zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt. 

Der Rehabilitationsprozess

Der Rehabilitationsprozess von Jeanne d'Arc war ein bemerkenswerter Schritt in der Nachgeschichte ihres Lebens und ihrer tragischen Verurteilung und Hinrichtung im Jahr 1431. Dieser Prozess führte dazu, dass Jeanne posthum von jeglichem Verdacht der Ketzerei und der Verbrechen freigesprochen wurde, für die sie verurteilt worden war.
Jeanne d'Arc, die während des Hundertjährigen Krieges Frankreichs eine entscheidende Rolle gespielt hatte, wurde im Jahr 1431 von einem kirchlichen Gericht der Ketzerei und anderer Verbrechen für schuldig befunden und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ihr Tod hinterließ einen bleibenden Eindruck, und ihre Geschichte wurde weiterhin kontrovers diskutiert.
Die Rehabilitationsbemühungen für Jeanne d'Arc begannen erst Jahre nach ihrem Tod. Die französische Krone und ihre Anhänger setzten sich dafür ein, ihren Namen reinzuwaschen und ihre Unschuld zu beweisen. König Karl VII. und sein Hof waren besonders daran interessiert, Jeanne als nationale Heldin und Symbol für die Wiedergeburt Frankreichs zu etablieren.
Die Kirche spielte eine entscheidende Rolle im Rehabilitationsprozess. Papst Calixtus III. genehmigte die Untersuchung ihres Falls, und eine spezielle Kommission wurde eingesetzt, um die Beweise und Zeugenaussagen neu zu überprüfen. Dies war ein wichtiger Schritt, da die Kirche zuvor an ihrer Verurteilung beteiligt gewesen war. Während des Rehabilitationsprozesses wurden zahlreiche Zeugenaussagen von Menschen gehört, die Jeanne gekannt hatten oder an ihren Prozessen beteiligt waren. Viele von ihnen sagten zu ihren Gunsten aus und bezeugten ihre Tugend, ihren religiösen Glauben und ihre Loyalität gegenüber Frankreich. Ein Schlüsselaspekt des Rehabilitationsprozesses war der Beweis für Jeanne d'Arcs Jungfräulichkeit. Sie hatte stets behauptet, ein jungfräuliches Mädchen zu sein, und die Untersuchungen bestätigten dies. Dies war von großer Bedeutung, da ihre Jungfräulichkeit als Zeichen göttlicher Auserwähltheit angesehen wurde.
Das Urteil der Rehabilitationskommission

Im Juli 1456 fällte die Rehabilitationskommission ein eindeutiges Urteil. Jeanne d'Arc wurde von jeglichem Verdacht der Ketzerei und der Verbrechen freigesprochen, für die sie verurteilt worden war. Sie wurde offiziell als unschuldig erklärt, und ihre Ehre und ihr Ruf wurden wiederhergestellt. Die Rehabilitation von Jeanne d'Arc hatte weitreichende Auswirkungen. Sie wurde von der Kirche und der französischen Krone als Märtyrerin und Heldin anerkannt. Ihr Vermächtnis wurde gestärkt, und sie wurde zur nationalen Symbolfigur Frankreichs. Jeanne d'Arc wurde später heiliggesprochen und wird bis heute als eine der bedeutendsten historischen Persönlichkeiten verehrt.
Der Rehabilitationsprozess von Jeanne d'Arc war ein Wendepunkt in ihrer Geschichte.

 

 
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